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Was ist ein Leistenbruch eigentlich?

Ein Leistenbruch ist ein Bauchwandbruch im Bereich der Leiste. Durch eine vom Bauchinnenraum her kommende Ausstülpung des Bauchfells durch die Bauchwand hindurch, entsteht ein Bruch in der Bauchwand, in der Fachsprache Hernie genannt. Hernien können auch im Bereich des Nabels oder an anderen Stellen auftreten. Der Leistenbruch ist jedoch die häufigste Hernie. Eine Hernie besteht aus dem ausgestülpten Bauchfell, dem so genannten Bruchsack, der Bruchpforte und dem Bruchinhalt.
Das sind Teile von Bauchorganen, die sich im Bruchsack befinden können.

Die Ursache für einen Leistenbruch

Das Wort Bruch läßt immer an ein akutes Ereignis denken, wie wir es es zum Beispiel von einem Bruch des Knochens kennen. Dies passiert bei einem "Bruch" der Leiste oder Bauchdecke nicht. Da "bricht" nichts. Der Chirurg nennt den Bruch auch Hernie, was aus dem griechischen kommt und die "Knospe" bedeutet. Der Bruch ist ein langer Prozess der Vorstülpung des Bauchfells durch eine Lücke in der Muskulatur, die natürlich irgendwann einmal als "Beule" im Bereich der Leiste uns auffällt, aber kein akutes Ereignis. Die Ursache für die Entstehung von Hernien ist durch Lücken in den Muskel- und Bindegewebsschichten der Bauchwand bedingt. Diese Lücken können angeboren oder im Laufe des Lebens erworben sein.

Beschwerden

Oft werden nur geringe Schmerzen beim Anspannen der Bauchmuskulatur, wie z. B. beim Heben schwerer Lasten oder während des Pressens beim Stuhlgang, bemerkt. Schmerzen entstehen, indem das Bauchfell sich ausstülpt und gereizt wird. Gleitet der Bruch durch die Bauchwand nach außen, entstehen ziehende Beschwerden.
Wenn der Bruch wieder zurückgleitet, bessern sich die Beschwerden nach gewisser Zeit wieder.
Als Komplikationen können Stuhlunregelmäßigkeiten durch Irritationen des Darms auftreten. Die Hauptkomplikation eines Bruches ist die Einklemmung von Teilen des Bauchraumes (z.B.Darm). Das kann lebensgefährlich werden, wenn sich ein Darmabschnitt in der Bruchpforte einklemmt und von der Blutversorgung abgeschnitten wird. Dann ist eine umgehende Notoperation erforderlich. Die Gefahr einer Einklemmung besteht immer, tritt aber im Vergleich zum "normalen Bruch" relativ selten auf.

Diagnose

Zuerst schaut der Arzt sich die Leistengegend an, um festzustellen, ob eine sichtbare Vorwölbung besteht. Dann folgt die manuelle Untersuchung.
Von großer Bedeutung ist die Ultraschalluntersuchung, die der Chirurg immer selbst durchführen sollte, da hier schon erste Erkenntnisse über die Art des Bruches gewonnen werden und so in die folgende Therapieplanung einfließen können. Ebenfalls ist bei unklaren Leistenbeschwerden eine solche Ultraschalluntersuchung unverzichtbar. In seltenen Fällen ergänzt eine MRT Untersuchung die Diagnostik, um andere Erkrankungen im Leistenbereich auszuschließen.

Die Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie eines Leistenbruches mit Beschwerden besteht in einer Operation. Denn ein unbehandelter Leistenbruch bleibt immer vorhanden, er wird im Laufe der Zeit größer und kann zunehmend zu Beschwerden führen. Es gibt verschiedene Techniken, einen Leistenbruch zu operieren. Im wesentlichen unterscheidet man konventionelle Techniken, die den Bruch durch eine direkte Naht verschließen und Methoden bei denen ein Netz eingesetzt wird.
Beim direkten Nahtverschluss werden, vereinfacht gesagt, die benachbarten Muskeln über die Bruchlücke zusammengezogen und vernäht. Die direkte Naht wird nur noch sehr selten angewendet, häufig jedoch bei Jugendlichen, bei denen man auf Grund des noch bestehenden Wachstums keine Netze einsetzen sollte.

Die Chirurgie der Leistenhernie hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Die Tendenz geht zunehmend zur Versorgung der Leistenbrüche mit Netzen, die spannungsfrei in die Bruchlücke eingesetzt werden. Hierbei können die Netze von aussen oder von innen (minimal-invasive OP) eingebracht werden. Zusammen mit Ihnen wird Dr.Wierth ein individuelles Therapiekonzept erarbeiten, da unterschiedliche Bruchformen und Bruchgrößen, etwaige Voroperationen, Alter und Begleiterkrankungen eine unterschiedliches operatives Vorgehen verlangen.

In den letzten Jahren wird die Operation des Leistenbruchs zunehmend ambulant durchgeführt, da differenzierte neuste Op Techniken mit einem kleinen Schnitt im Bereich der Leiste einen stationären Aufenthalt nicht mehr notwendig machen. Dr. Wierth wird mit Ihnen die für Sie am besten geeignete Op Methode ausführlich besprechen und Sie beraten. Am Op Tag kommen Sie früh in die Praxis, werden -meist in Vollnarkose- operiert, schlafen nach der OP in dem Aufwachraum aus und werden anschließend mit dem Krankentransport nach Hause gefahren. Dort dürfen Sie auch aufstehen, können alle normalen Tätigkeiten - wenn auch etwas langsamer- ausführen. Sie erhalten von uns Schmerzmittel für zu Hause. Meist ist jedoch eine Einnahme gar nicht notwendig. Bei Bedarf ist Dr. Wierth für die unmittelbare Zeit nach der OP bis zur Vorstellung am nächsten Tag  telefonisch erreichbar.

Diese Operation wird in unserer Praxis sehr häufig durchgeführt. Dr Wierth ist Mitglied der Deutschen Herniengesellschaft und nimmt an der Studie zur Qualitätssicherung in der Hernienchirurgie teil.